29.04.23 - 01.11.2023
Vielleicht mehr noch als andere Fürsten schmückte sich August der Starke mit Afrikanischem, mit dem Reiz des fernen und fremden Kontinents, der als exotisch und geheimnisvoll galt. August veranstaltete opulente Feste, bei denen er und seine Gäste selbst als verkleidete Afrikaner auftraten und er umgab sich mit schwarzen Dienern und Musikanten. Dabei entstand am Dresdner Hof ein ganz und gar fiktives „Afrika“.
Um das reale Afrika zu erkunden, entsandte er 1731 eine wissenschaftliche Expedition in den Norden des Kontinents. Aber aus dem Sachsen Augusts und seines Sohnes zogen auch Herrnhuter Prediger aus, um die ersten Missionsstationen im südlichen Afrika zu errichten. Und dort, am Kap der Guten Hoffnung, suchten zeitgleich zahlreiche sächsische Auswanderer ihr Glück.
All diese Geschichten erzählt die Sonderausstellung „Augusts Afrika – Afrika in Sachsen, Sachsen in Afrika im 18. Jahrhundert“.
Einen Perspektivwechsel erfährt die Ausstellung durch zwei Women of Color, die selbstständig und völlig unabhängig ihren Blick auf die Themen und Exponate richten. Die beiden Politikwissenschaftlerinnen und Aktivistinnen haben in Dresden studiert und gemeinsam mit zwei Leipziger Gestalterinnen Interventionen entworfen, um die Ausstellung und ihre Objekte vor dem Hintergrund einer Kolonialismus-kritischen Sicht zu kommentieren.
Führungen durch die Sonderausstellung sind auf Anfrage ab dem 29. April 2023 wieder möglich.


